Zur Geschichte von Oberschelden
Oberschelden, heute ein Stadtteil von Siegen / NRW, wurde urkundlich erstmals am 24. Februar 1342 erwähnt. Lage und Ortsname sprechen für ein hohes Siedlungsalter.
Wie bei vielen Orten des Siegerlandes ist Oberschelden ein Fluß-, bzw. Bachname, der auf den späteren Wohnplatz übertragen wurde.
In einer Niederschrift, die auf vor 1239 anzusetzen ist, wird der Ort "Schelte" erwähnt.
Ob es sich hierbei um Ober- oder Niederschelden handelt, kann schwerlich festgestellt werden, es ist aber anzunehmen, daß es Niederschelden ist. Schwierig daher, weil beide Orte zunächst nur als "Schelte" bezeichnet wurden. Das war möglich weil beide Orte verschiedenen Ämter angehörten.
Erst 1506 heißt es in Renteirechnungen "Obirn-Schelte". Da aber nach Aussage der Fachleute die Ober-Orte als die Älteren bezeichnet werden, müßte Oberschelden älter sein als Niederschelden.
Der Oberlauf des Baches trägt heute noch den Namen "Buschelde".
Aber noch viel früher, vor mehr als 2000 Jahren, in der "La-Tene-Zeit" (500 vor bis100 nach Chr.) haben hier Menschen gewohnt, die ihre Spuren hinterlassen haben.
Hauptlehrer Otto Krasa, aus unserem Nachbarort Gosenbach, entdeckte 1931 einen keltischen Eisenverhüttungsplatz aus der La-Tene-Zeit und unser ehem. Vorstandsmitglied Ortwin Schmidt hat bei Planungsarbeiten für einen Haubergsweg einige Verflachungen (Podeste) im Hang festgestellt. Bei der anschließenden Grabung 1987 durch das Amt für Denkmalpflege, unter der Leitung von Herrn Dr. Hartmut Laumann, wurden in 50 cm Tiefe die Überreste eines keltischen Schmiedehauses mit 2 Feuerstellen freigelegt.
1461 14 steuerpflichtige Einwohner
(ca. 90 - 100 Einwohner)
1645 Erste Schulerwähnung. Anfangs nur Winterschule,
die zum Kirchspiel Oberfischbach im Amt
Freudenberg gehörte.
1754 Neubau eines Schulgebäudes. Im Sockelgeschoss
war ein Kapellenraum und im Dachgeschoss die
Schulstube.
1822 Wird der Friedhof in Oberschelden angelegt.
(früher Kirchspiel - Friedhof Oberfischbach)
1870 / 71 Bau der neuen Schule (Mittelklasse)
1892 Erweiterung der Schule (Oberklasse)
1900 Oberschelden hat 96 Häuser,
114 Familien = 735 Einwohner.
1910 Umbau der alten Kapellenschule. Entfernung
des Glockenturmes und Aufsetzung eines
Fachwerkteiles.
1911 / 12 Bau der Wasserleitung.
1921 Bau des Lichtnetzes
1954 Oberschelden wird vom Kirchspiel Oberfischbach
getrennt und mit Gosenbach zu einem neuen
evangelischen Pfarrbezirk vereinigt.
1958 kann die evgl. Kirche in Gosenbach, die aus der
umgebauten Fördermaschinenhalle der
ehemaligen Eisenerzgrube Storch & Schöneberg
entstanden ist, eingeweiht werden.
Oberschelden hat jetzt 956 Einwohner, davon
124 Ostvertriebene.
1966 Oberschelden wird aus dem Amt Freudenberg
entlassen und bildet mit Eiserfeld, Eisern,
Niederschelden und Gosenbach die neue
Stadt Eiserfeld.
1975 Ab 1. Januar bilden die Städte Siegen,
Eiserfeld und Hüttental die neue Großstadt Siegen
mit 120.000 Einwohnern.
1988 Oberschelden hat 616 männliche
612 weibliche
1.228 Einwohner
1989 / 90 Beginn mit der Vollkanalisation im Unterdorf und
dem Bau eines Regenrückhaltebecken unterhalb
des Ortes.
1993 Die 650 Jahrfeier findet mit 1 Jahr Verspätung im
großen Festzelt auf der Hohler statt.
Die Bürger von Oberschelden lebten früher überwiegend vom Bergbau und der eigenen Kleinlandwirtschaft.
Die Feldflur wird heute zum größten Teil von 3 Landwirten bearbeitet.
Eine wichtige Lebensfunktion hatte früher der Hauberg.
Erhard Schlabach

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